Bemerkungen
zu den angebotenen Pflanzen
Diuris brevifolia: Endemisch (nur dort vorkommend) in einem kleinen Gebiet in Süd-Australien und wächst dort in lichten Eukalyptus-Wäldern. Spätblühend, in Mittel-Europa von Mai bis Juni.
Diuris emarginata X orientis: Für diese Kreuzung wurde Pollen einer reingelben Form von Diuris orientis (ehemals D. corymbosa) verwendet. Blütezeit ist im Mai. Wie andere spätblühende exotische Erdorchideen aus Australien oder Süd-Afrika stehen diese bei mir ab Mitte April an einem sonnigen Platz im Freien. Dadurch werden die Stiele und Blütenfarben kräftiger und die Pflanzen blühen mehrere Wochen. Auch die neuen Knollen werden größer, da die Pflanzen später einziehen und länger grün bleiben, verglichen mit im Gewächshaus kultivierten Pflanzen. Leichte Spätfroste im Mai schaden dann nicht, wenn die Pflanzen bereits einige Wochen draußen stehen und also wieder abgehärtet sind.
Diuris aurea X alba: Eine der schönsten Diuris-Hybriden. Klare gelbe Blüten auf hohen Stielen. Blüht im Gewächshaus in Mittel-Europa im März für 3 bis 4 Wochen. Beide Eltern sind nahe verwandt und die Hybride ist fruchtbar. |
Verbreitung:
Mehr als sechzig Arten endemisch in Australien. Eine Art ist
auf Timor beschränkt.
Beschreibung:
Blütenstände 10 bis 100 cm hoch, mit 1, 2 oder 3, manchmal bis
zu zehn grasartigen Blättern. Bis zu 10 farbenprächtige und äußerst
dekorative Blüten mit 2 rundlichen ohrähnlichen Petalen (Donkey
ears, Eselsohren) oberhalb des Labellums und 2 langen, schlanken
Sepalen (Doubletail, Doppelschwanz) unterhalb des Labellums. Die
Blüten ahmen Schmetterlingsblütler nach (Mimikri) und werden von
kleinen Bienen bestäubt.
Kultur:
Donkey Orchideen (Doubletails) sind einfach in der Kultur Alle
Pflanzen sind sommerruhend und überdauern als runde oder längliche,
fingerähnliche Knollen. Das Blätter erscheinen im späten Sommer
oder frühen Herbst und die Pflanzen blühen im späten Winter, Frühling
oder frühen Sommer. Kultur so sonnig als möglich. Erstaunlich frosthart
bis zu -4°C. In milden Regionen ist eine ganzjährige Freilandkultur
auch in Mitteleuropa möglich. Ein regelmäßiges Gießen während der
Wachstumszeit ist grundlegend. Düngung monatlich 0,2g/l bis zur
Blüte. Mit dem Erscheinen der Blüten wird das Gießen reduziert und
schließlich, sobald die Pflanzen einziehen, ganz eingestellt. Sommerregen
bei Gartenkultur schadet nicht, sofern der Boden sehr durchlässig
ist. In Topfkultur während der Ruhezeit völlig trocken. Kleine Pflanzen
und Sämlinge erhalten jedoch auch im Sommer gelegentlich etwas Wasser
um ein Vertrocknen zu verhindern. Drinnen kultivierte Pflanzen sollten
im Spätsommer vorübergehend ins Freie gebracht werden. Kühle Nächte
und etwas Regen bewirken das Ende der Sommerruhe und regen die Pflanzen
zu neuem Wachstum an.
Empfohlene Erdmischungen:
80% mineralisch, je nach Verfügbarkeit. Seramis, feines oder
mittelfeines Perlite ergeben gute Resultate. 20 % organische Komponenten.
Günstig sind fermentierte oder N-imprägnierte feine Holzhäcksel
oder Sägemehl (Toresa ist empfehlenswert). Torf und TKS1 haben sich
nicht bewährt. Sphagnum ist brauchbar. Die Substrate müssen gut
durchlässig sein, mit einem pH-Wert von 5 bis 6.
Empfohlene Literatur:
Cultivation of Australian native orchids produced by the Australasian
Native Orchid Society, Victorian group Inc. Helen Richards, Rick
Wootton, Rick Datodi.
Orchids of Western Australia produced by the Western Australian
Native Orchid Study and Conservation Group. Kingsley W. Dixon, Bevan
J Buirchell, Margret T. Collins
Native orchids of Australia. David Jones, 1993. Reed, ISBN
0 7301 0189 4.
Orchids of south-west Australia. Noel Hoffmann and Andrew Brown, 1992. University of Western Australia Press, ISBN 1 875560 13 0. |